• © SJ-Billd/Christian Ender (2016)
  • Der "Vater" des Watershed-Programms.
  • Der junge Theologiestudent in Pune/Indien.
  • P. Hermann Bacher SJ (l.) mit P. Joe Übelmesser SJ (r.) 2015 im Borromäum, Basel.
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Vater des Watershed-Programms: Pater Hermann Bacher SJ verstorben

Jesuitenpater Hermann Bacher SJ, ein Pionier der modernen Entwicklungszusammenarbeit mit Indien, ist heute Morgen im Pflegeheim St. Franziskus in Menzingen verstorben. Er war in seinem 97. Lebensjahr und hätte übermorgen sein 75-jähriges Ordensjubiläum gefeiert.

P. Hermann Bacher SJ wurde am 12. Oktober 1924 in Münster (Wallis) geboren. Von 1938 an war er interner Schüler des Kollegiums Brig, wo er im Juni 1946 mit der Matura abschloss. Am 16. September 1946 trat er ins Noviziat der Jesuiten ein, das die Schweizer Jesuiten mit dem damaligen Novizenmeister Josef Stierli in Rue (Kanton Fribourg) aufbauten. Nach dem zweijährigen Noviziat wurde er mit drei anderen Novizen nach Indien gesandt, wo süddeutsche und Schweizer Jesuiten Missionsgebiete in Pune betreuten. Von 1949-52 studierte er Philosophie in Shembaganur (Südindien) und von 1953-57 Theologie am Nobili-College in Pune. Am 23. März 1956 wurde er dort zum Priester geweiht. Drei Jahre später legte er die Letzten Gelübde ab und wurde der Belgaum-Pune Jesuitenprovinz zugeschrieben.

Er begann seine Missionarstätigkeit im ländlichen Ahmednagar-Distrikt, der aufgrund der Abholzung von Wäldern in weiten Teilen versteppte, und gründete 1966 ein Sozial-Zentrum. P. Bacher, der aus seiner Heimat Wallis die Bewässerung mittels Suonen-Rinnen entlang von Berghängen kannte, beschäftigte sich intensiv mit dem Bau von nachhaltigen Bewässerungssystemen und gilt als einer der Pioniere der offiziellen Entwicklungszusammenarbeit der Schweizer Eidgenossenschaft. Er initiierte das Watershed-Programm zur Wiederbegrünung von verstepptem Land, das von der Deutschen Bundesregierung und durch Beiträge der Eidgenossenschaft finanziert wurde. Seit 1984 arbeitete er zunächst in New Delhi später von Frankfurt/M. aus als Vertreter von „Misereor", dem Bischöflichen Hilfswerk der deutschen Kirche für Hilfsprojekte weltweit. 1994 wurde Bacher mit dem deutschen Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Im Jahre 2009 kehrte er in die Schweiz zurück und lebte zunächst in Basel, zuletzt im Pflegeheim St. Franziskus in Menzingen.

R.I.P.

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